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Die Burg Liebenstein |
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Burgruine Liebenstein im Oktober des Jahres 2008 Ein Besuch lohnt immer! |
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Deutlich sind die Ausbesserungen von Fenstern und Mauern zu sehen. |
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STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN Burgruine Liebenstein Nordöstlich von Bad Liebenstein erhebt sich auf den zwei
steil aufragenden Felsen eines Berggipfels die Burgruine Liebenstein. Die
Burg wurde vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert von den Herren von
Frankenstein als Außenposten des Frankensteiner Schlosses bei Bad Salzungen
errichtet. Nach ihrem Übergang an die Wettiner wurde die Burg ab 1360 durch
Wetzel II. von dem Steine zu Altenstein und Barchfeld umgebaut und nach
Verlassen der benachbarten Burg Altenstein 1386 von diesem Geschlecht auch
bezogen. Unter Herrmann von Stein erfolgte um 1599 die Instandsetzung der
Burg und ihr Ausbau im Renaissancestil.
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HISTORISCHE DATEN | |||||
1360 |
Erste gesicherte urkundliche Erwähnung der Burg bei
der Belehnung der Herren von Stein durch Landgraf Friedrich III. den
Strengen; anschließend Ausbau zu deren Wohnsitz |
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1554 |
Vermutlich Höherlegung des Burgzugangs durch Asmus von Stein
(Jahreszahl auf dem Schlussstein des südlichen Rundbogentores) |
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1567 | Erstürmung und Teilzerstörung der Burg im Verlauf der Grummbachschen Händel | ||||
um 1599 | Instandsetzung und Ausbau durch Herrmann von Stein | ||||
1673 | Übergang der Burg an Herzog Ernst den Frommen sowie Beginn des Verfalls | ||||
um 1800 | Sicherung der Ruine und Errichtung der Bogenbrücke unter Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen | ||||
1920 | Übernahme durch das Land Thüringen | ||||
1998 | Übertragung an die Stiftung Schlösser und Gärten | ||||
entnommen aus der Schautafel am Fuß der Burg |
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Bericht über die Ausgrabungen in der Burg | |||||
Zusammenfassung | |||||
Vom 12.08.2002 bis 13.10.2002 fanden in der Burgruine Liebenstein archäologische Untersuchungen mit dem Ziel statt, Erkenntnisse zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Anlage zu gewinnen. | |||||
In der Kernburg wurde ein wohl um 1599 errichteter Keller freigelegt, der von Westen aus über eine Sandsteintreppe zugänglich war. |
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Bevor der Keller eingebaut wurde, bestand offenbar ein Höhenunterschied im Burghof, worauf insbesondere die abgearbeitete Ostwand unter dem heutigen Wohnturm hinweist. | |||||
Eine im Kellerbereich an der Nordseite der Ringmauer befindliche und zumindest künstlich erweiterte Vertiefung entzieht sich momentan einer Deutung. Die hierin befindlichen Verfallsschichten legen allerdings eine Errichtung der Ringmauer erst nach dem 15. Jahrhundert nahe. In der Südostecke des Burghofes wurde eine gepflasterte Fläche freigelegt die offenbar unter Hitzeeinwirkung stand und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Historisch ergibt sich hier ein möglicher Zusammenhang mit den so genannten Grummbachschen Händeln, die im Jahre 1567 zumindest zu einer Teilzerstörung der Burg führten. Im Bereich der Vorburg wurde ansatzweise ein Bauwerk freigelegt welches sich wegen der gewaltigen Mauerstärke am ehesten als Turm deuten lässt. Besonders bemerkenswert ist die reiche Ausstattung des Gebäudes, belegt durch Reste mindestens eines Kachelofens, Werksteine, bemalten Putz und umfangreiche Estrichreste. Die Stratigrafie der Verfüllschichten über den Turmgrundriß erlauben sowohl eine Datierung der Aufgabe des Turmes als auch der Errichtung der rezenten Vorburgmauer, die nicht vor Ende des 16. Jahrhunderts erfolgt sein kann. Das geborgene Fundmaterial ist überaus reichhaltig und ermöglicht umfangreich Aussagen zur materiellen Kultur auf der Burganlage. Der Schwerpunkt des Materials liegt dabei eindeutig im 16. Jahrhundert. Aus der Komplexität der Funde ergeben sich zahlreich weitere Fragestellungen zur Burganlage, die nur durch eine Fortführung der Untersuchungen beantwortet werden können.
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Holger Rode M.A. |